Welche Glaubenssätze sabotieren Ihr Zeitmanagement?
Zeitmanagement ist eine der zentralen Fähigkeiten, die wir im Alltag benötigen, um produktiv zu sein und unsere Ziele zu erreichen. Doch trotz der besten Methoden und Techniken scheitern viele von uns immer wieder daran, unsere Zeit effektiv zu nutzen. Der Grund dafür liegt oft tiefer als in der bloßen Anwendung von Methoden: Es sind unsere unbewussten Glaubenssätze, die uns dabei im Weg stehen. Diese Glaubenssätze beeinflussen unser Verhalten und unsere Entscheidungen auf eine Art und Weise, die oft den grundsätzlichen Prinzipien des Zeitmanagements widerspricht.
1.) „Raste niemals“: Der Glaubenssatz der ständigen Beschäftigung
Dieser Glaubenssatz vermittelt uns, dass wir nur dann wertvoll sind, wenn wir ständig beschäftigt sind. Das führt dazu, dass wir uns unbewusst in immer mehr Aufgaben stürzen, ohne Prioritäten zu setzen. Anstatt uns Zeit für strategische Planung und Erholung zu nehmen, füllen wir unseren Tag mit Aufgaben, die uns beschäftigt, aber nicht unbedingt produktiv machen. Die Angst davor, als faul oder ineffizient zu gelten, hindert uns daran, Pausen einzulegen, die jedoch entscheidend für ein nachhaltiges Zeitmanagement sind.
Widerspruch zu Zeitmanagement-Prinzipien: Effektives Zeitmanagement erfordert Pausen und bewusste Entspannung, um langfristig produktiv zu bleiben. Doch „Raste niemals“ macht es schwer, diese Pausen ohne Schuldgefühle zu genießen
2.) „Sei perfekt“: Der Glaubenssatz der Perfektion
Perfektionismus ist einer der größten Feinde des effizienten Zeitmanagements. Der Glaubenssatz „Sei perfekt“ führt dazu, dass wir unendlich viel Zeit damit verbringen, kleine Details zu optimieren, anstatt Aufgaben in einem angemessenen Rahmen abzuschließen. Diese Fixierung auf Perfektion verhindert oft den Fortschritt, weil wir entweder nicht mit einer Aufgabe anfangen oder sie nicht rechtzeitig beenden.
Widerspruch zu Zeitmanagement-Prinzipien: Zeitmanagement erfordert, dass wir Aufgaben priorisieren und erkennen, wann „gut genug“ wirklich gut genug ist. Perfektionismus hingegen fördert Prokrastination und Zeitverschwendung.
3.) „Sei nett“: Der Glaubenssatz, immer für andere da zu sein
Dieser Glaubenssatz kann dazu führen, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse und Prioritäten ständig zugunsten anderer zurückstellen. Wir sagen „Ja“ zu Aufgaben und Anfragen, die uns von unseren eigenen Zielen ablenken, weil wir nicht als unhöflich oder egoistisch erscheinen wollen. Dadurch verlieren wir die Kontrolle über unsere Zeit und lassen uns von den Prioritäten anderer dominieren.
Widerspruch zu Zeitmanagement-Prinzipien: Effektives Zeitmanagement erfordert das Setzen von Grenzen und die Fähigkeit, auch mal „Nein“ zu sagen. Wer sich jedoch von dem Glaubenssatz „Sei nett“ leiten lässt, wird es schwer haben, diese Grenzen zu wahren.
4.) „Sei stark“: Der Glaubenssatz der Unverwundbarkeit
„Sei stark“ suggeriert, dass wir keine Schwächen zeigen dürfen und alles alleine schaffen müssen. Dieser Glaubenssatz verhindert, dass wir um Hilfe bitten oder Aufgaben delegieren – selbst dann, wenn wir überlastet sind. Stattdessen tragen wir die Last aller Aufgaben alleine und riskieren, auszubrennen.
Widerspruch zu Zeitmanagement-Prinzipien: Ein gutes Zeitmanagement beinhaltet Delegation und das Erkennen der eigenen Grenzen. Doch „Sei stark“ führt oft dazu, dass wir uns übernehmen und dadurch ineffizient arbeiten.
5.) „Streng dich an“: Der Glaubenssatz des ewigen Kampfes
Dieser Glaubenssatz vermittelt uns, dass nichts ohne harte Arbeit erreicht werden kann und dass wir uns immer noch mehr anstrengen müssen, um Erfolg zu haben. Dies ist erst einmal ein sehr lobenswerter Ansatz. Er führt aber auch oft zu Überarbeitung und dem Gefühl, nie genug zu tun, egal wie viel wir tatsächlich schaffen. Dieser Effekt kann dazu führen, dass wir den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sehen und uns in unwichtigen Details verlieren.
Widerspruch zu Zeitmanagement-Prinzipien: Zeitmanagement basiert auf Effizienz, nicht auf schierer Anstrengung. Der Glaube, dass nur harte Arbeit zählt, kann dazu führen, dass wir unsere Zeit nicht klug nutzen und uns nicht auf das Wesentliche konzentrieren.
Fazit: Wie wir Glaubenssätze überwinden können
Um unsere Zeit effizienter zu nutzen, ist es wichtig, diese tief verwurzelten Glaubenssätze zu erkennen und kritisch zu hinterfragen. Das Bewusstsein für diese inneren Überzeugungen ist der erste Schritt, um sie zu verändern. Indem wir uns erlauben, Pausen zu machen, imperfekt zu sein, Grenzen zu setzen, Hilfe anzunehmen und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren, können wir unser Zeitmanagement entscheidend verbessern. Es geht nicht darum, diese Glaubenssätze komplett abzulegen, sondern sie in Balance zu bringen und sie dort einzusetzen, wo sie uns tatsächlich nützen.
Wir wünschen Ihnen dabei viel Erfolg
Ihr Port-One-Team!